Barbora Krejcikova: French Open Sieg als Meilenstein der Karriere

Die tschechische Tennisspielerin Barbora Krejcikova wurde am 18. Dezember 1995 in Brünn geboren. Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Tennissport und erzielte bereits als Juniorin auf dem Tennisplatz große Erfolge.

Ein unvergesslicher Sieg und der wohl größte Meilenstein ihrer Tenniskarriere war ihr Finalsieg bei den French Open 2021 im Einzel. Es gelang Barbora Krejcikova, als ungesetzte Spielerin und nur zwei Wochen nach ihrem ersten Sieg auf der WTA Tour in Straßburg, das Grand Slam Finale in Paris zu gewinnen. Dies war auch für Tennisexperten eine große Überraschung, da sie bislang in der Fachwelt vor allem als Doppel-Spezialistin galt. In einem spannenden Drei-Satz-Match bezwang sie bei den French Open 2021 dennoch die Russin Anastasia Pawljutschenkowa mit 6:1, 2:6 und 6:4 , was sie selbst danach als "großen Traum" bezeichnete. Bei der Siegerehrung erinnerte sie zudem an ihre im Jahr 2017 verstorbene Trainerin und Mentorin Jana Novotna, der sie alles zu verdanken habe.

Barbora Krejcikova mit Goldmedaille bei den Olympischen Spielen

Weitere Triumphe bei Grand Slam Turnieren feierte sie bei den Doppelkonkurrenzen der French Open in den Jahren 2018 und 2021 und in Wimbledon 2018 jeweils zusammen mit Katerina Siniaková. Das tschechische Damen-Doppel holte sich auch die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2020. Auch im Mixed bewies sie ihre Stärken als Doppelspielerin und gewann in den Jahren 2019 bis 2021 dreimal hintereinander die Mixed-Konkurrenz der Australian Open.

Rückschläge und Auferstehung: Triumph in Wimbledon als Highlight

Nach einer dreimonatigen Pause aufgrund einer Ellbogenverletzung kehrte sie 2022 als Titelverteidigerin ins Einzelturnier der French Open zurück. Dort erlitt sie jedoch eine überraschende Niederlage in der ersten Runde gegen eine französische Wildcard-Spielerin. Es war erst das dritte Mal in der Geschichte des Turniers, dass die Titelverteidigerin bereits in der ersten Runde ausschied. Auch bei den US Open musste sie eine frühe Niederlage hinnehmen und schied in der zweiten Runde aus.

Als an Nummer 31 gesetzte Spielerin erreichte Krejcikova in Wimbledon 2024 ihr zweites Grand-Slam-Einzelfinale. Im Finale besiegte sie die an Nummer sieben gesetzte Jasmine Paolini und sicherte sich damit ihren zweiten Grand-Slam-Titel im Einzel. Sie wurde zu einer der am niedrigsten platzierten Spielerinnen, die seit Einführung der WTA-Rangliste im Jahr 1975 den Wimbledon-Titel im Einzel gewinnen konnten. Durch diesen Erfolg kehrte sie in die Top 10 der Weltrangliste im Einzel zurück.

Barbora Krejcikovas Tennis: Starker Volley und überraschender Vorhand-Slice

Die 178 Zentimeter große Tschechin wird von Petr Kovacka trainiert und spielt eine beidhändige Rückhand. Barbora Krejčíkova ist bekannt für einen starken Aufschlag, für ihre harten Grundschläge und ein ausgezeichnetes Spiel am Netz. Es gelingt ihr häufig, ihre Gegnerin zu überraschen, indem sie sehr plötzlich zusätzliches Tempo in die Rallyes bringt. Mit Ihren Grundschlägen setzt sie ihr Gegenüber oft in Bedrängnis und verleitet sie zu Fehlern. Ihr stärkster Grundschlag ist die beidhändige Rückhand, mit der sie auch extreme Winkel spielen kann.

Barbora streut manchmal auch gerne einen Slice auf ihrer Rückhand ein, um Tempo aus den Ballwechseln heraus zu nehmen. Bei der Vorhand setzt sie meist einen starken Topspin ein, um die Gegnerin weit hinter die Grundlinie zu drängen und den Ballwechsel zu diktieren. Gerne spielt sie auch mit der Vorhand einen Slice, um ihre Gegnerin zu überraschen. Aufgrund ihrer Doppelerfahrung ist sie eine außergewöhnlich gute Netzspielerin. Meist hält sie sich an der Grundlinie auf, bis sich die Gelegenheit ergibt, am Netz anzugreifen. Barbora Krejčíkova verfügt zudem über eine ausgezeichnete Beinarbeit.

Gelegentlich spielt Barbora Krejcikova auch Serve & Volley, um schnelle Punkte zu gewinnen. Mit dem ersten Aufschlag erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 180 Stundenkilometer. Mit diesem starken ersten Aufschlag gelingen ihr viele Asse oder sie schafft es, das Spiel von Anfang an zu diktieren. Auch ihre Kick- und Slice-Zweitaufschläge stellen die Gegnerinnen oft vor große Probleme. Allerdings führt ihr riskanter Aufschlag auch zu einer relativ hohen Anzahl von Doppelfehlern. Mit ihren aggressiven und defensiven Fähigkeiten kommt Barbora auf allen Oberflächen zurecht. Am liebsten spielt sie auf Sandplätzen, da es hier das etwas langsamere Tempo ermöglicht, ihren Spielstil perfekt auszuführen.

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