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Mit Strategie ins erste Punktspiel
Verspäteter Saisonstart, Trainingsrückstand, ungewohnte Rahmenbedingungen: In dieser Saison ist der Punktspielbetrieb für alle Spieler unter besonderen Bedingungen. Um so wichtiger ist es, mit einer guten Strategie ins Match zu starten – denn damit stellst du die Weichen für den Verlauf der Saison.
Auch wenn die Saison unter ungewohnten Rahmenbedingungen verläuft ist das Punktspiel für viele Spieler ein wichtiges Ereignis für den Verlauf der Saison. Auch alte Hasen sind vor und bei den richtigen Matches oft sehr nervös. Und das hat viele verständliche Ursachen. Unter anderem sind es die typischen Sandplatz-Bedingungen, an die sich viele erst spät gewöhnen. Dazu kommt, dass das letzten Punktspiele bei denen, die nicht in der Winterrunde gemeldet waren, ein dreiviertel Jahr zurückliegt. Also heißt es gerade jetzt, mit einer guten Strategie ins erste Match zu starten, damit die Saison bloß nicht mit einem tiefschürfenden Negativ-Erlebnis beginnt.  
Keine unnötigen Experimente
Vor allem, wenn du in diesem Jahr noch nicht so viel spielen konntest, wie du dir vorgenommen hast, solltest du dich auf deine Stärken besinnen. Und folglich auf Schläge setzen, mit denen du dich auf dem Sandplatz sicher fühlst. Denn auch dein Gegenüber hat beim ersten Match mit den Punkten Sicherheit und Solidität zu kämpfen. Spiel also sichere, lange Bälle und vermeide es, gleich die ganze Palette deiner Trickkiste auszuprobieren. Das hätte nämlich zur Folge, dass du dich im Match verzettelst und nur schwer in den so wichtigen Rhythmus findest. Ganz wichtig ist hierbei auch der Aufschlagrhythmus. Geh an den Tagen vor dem ersten Match unbedingt mit einem Ballkorb Aufschläge trainieren. Und finde sowohl für den ersten wie auch den zweiten Aufschlag Dein Wohlfühltempo, das garantiert ganz anders ist, als du es aus der Halle kennst. Gerade zu Saisonbeginn ist in den mittleren bis unteren Ligen die Doppelfehler-Quote sehr hoch, weil viele Spieler den Aufschlag-Rhythmuswechsel von drinnen nach draußen vernachlässigen. Versuche also unbedingt, durch diese Maßnahmen deine Fehlerquote zu minimieren – das ist für den Saisonverlauf ein psychologischer Grundstein, auf dem du aufbauen kannst.
Schwächen analysieren und konsequent draufhalten
Besonders in den ersten Matches solltest du dich strikt auf Erfolg konditionieren. Schau also beim Einspielen genau, welche Schwächen dein Gegner mitbringt – vermutlich ist es die Rückhand – und versuche in der Warmspielphase herauszufinden, welche Schläge ihm besonders viel Kummer bereiten. Spiel ihn dazu bewusst sehr hoch und sehr flach an der Grundlinie an und speichere seine Schwächen genau ab. Damit steht nämlich dein Matchplan im Prinzip schon: Wenn er hohe Bälle auf die Vorhand kaum zurückbringt, mach es dir zunutze. Und wenn er beim Slice auf die Rückhand kaum unter den Ball kommt, bringe ihn mit genau diesen Slice-Bällen zur Verzweiflung. Wenn Du beim Einspielen registrierst, dass er verhalten läuft und nicht spritzig auf den Beinen ist, plane pro Spiel mindestens einen Stopp ein, um ihn in unangenehme Bewegung zu bringen. Wenn du es schaffst, diesen ad hoc entworfenen Matchplan umzusetzen, gibt dir das ein gutes Gefühl, von dem du die ganze Saison profitierst.
Finde Dein Zeitkonzept und halte daran fest
Natürlich wollen alle Punktspiel-Teams den Spieltag möglichst reibungslos und in gebotenem Zeitrahmen hinter sich bringen. Aber für dein Match gilt: Du spielst nicht in der teuren Halle und hast alle Zeit, dein Match sauber und kontrolliert durch zu ziehen. Das gilt sowohl fürs Einschlagen wie für die Pausen beim Seitenwechsel. Auch wenn dein Gegner zur unruhigen Sorte gehört und schnell auf den Matchbeginn drängt: nimm dir die Zeit, das Aufwärmprogramm durchzugehen, das du dir vorgenommen hast. Dasselbe gilt für den Seitenwechsel. Nimm dir die Zeit, dich hinzusetzen, einen Schluck zu trinken oder das Handtuch über den Kopf zu legen, um dich zu konzentrieren. Auch wenn dein Gegner ohne Stopp an der Bank auf die andere Seite wechselt – deine Pausenzeit kann dir niemand streitig machen.
Auch fürs Doppel gilt: Ein spontanes Konzept muss mit auf den Platz
Sehr viele Spieltage werden bei den Punktspielen durch die Doppel entschieden. Umso verwunderlicher ist es nach wie vor, wie wenig Aufmerksamkeit dem Doppel im Training meist zukommt. Das zeigt sich einerseits an der Tatsache, dass viele Teams kaum „gut eingespielte“ Doppel in ihren Reihen haben. Andererseits zeigt es sich allzu oft im Spiel selbst: Die meisten Punktspieler spielen nämlich Doppel wie Einzel, lediglich mit einem Partner auf der anderen Platzhälfte. Dabei kann sich gerade im Doppel taktisches Vorgehen ruckzuck in wertvolle Punkte ummünzen lassen. Dazu genügt es, wenn ihr vor dem Aufstellen der Doppel kurz die Einzelleistungen Eurer Gegner durchgeht, um dann die eigenen Doppel geschickt aufzustellen. Steht die Aufstellung, sollte sich jedes Team kurz Zeit nehmen, um eine Strategie zu besprechen, die auf die Gegner zugeschnitten wird. Dazu solltet ihr also kurz die Erfahrung aus den Einzeln durch gehen und ein „Schwächenprofil“ anfertigen: „Schwacher Return, unsicherer Volley, umläuft jeden Überkopfball, schiebt die hohe Vorhand nur rein, leicht zu returnierender 2. Aufschlag“, so oder ähnlich sollte das Profil aussehen. Daraus resultiert dann eure Strategie: Spieler A wird grundsätzlich mit dem Lob angespielt, sofern einer nötig wird. B bekommt hohe Returns nach außen. Und wenn viel Zeit für einen langen Schlag von der Grundlinie auf zwei Gegner vorhanden ist, wird grundsätzlich Spieler A auf dem Rückhandvolley angespielt. Auf diese Weise solltet ihr mit vier bis sechs festen Strategie-Punkten auf den Platz gehen und euer Spiel konsequent auf die Schwächen der Gegner ausrichten. So wird schnell auch ein Doppel zum entscheidenden Punktlieferant, das nach der Papierform eher aussichtslos erschien.
Selbstverständlich solltet ihr das mit der Strategie nicht zu ernst nehmen. Denn jeder Punktspieler weiß, wie schnell sich ein Match drehen kann, welche immense Rolle die Nerven spielen und dass es Tage gibt, an denen an ein strategisches geprägtes Spiel nicht zu denken ist. Trotzdem hilft euch eine kompakte, wenige Punkte umfassende Strategie dabei, schneller in den eigenen Rhythmus zu finden. Dazu gibt es gerade zum Saisonstart ein besseres Gefühl, sich auf einige selbstgemachte Regeln zu konzentrieren und dabei die generelle Aufregung und die Selbstzweifel nach hinten zu schieben.  
Autor: Tastenfeuer (CB)
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